Für die Haarverpflanzung sind die follikularen Einheiten von großer Bedeutung, da Haare nicht einzeln, sondern in natürlichen Bündelungen wachsen. Bei einer FUE-Transplantation werden diese Haargruppierungen (meist aus einer Kleinstgruppe von etwa 1-5 natürlich zusammengehörender Wurzeln) mit einer Hohlnadel aus dem Haarkranzbereich entnommen und in die entsprechenden Bereiche eingesetzt. Zum Eingriff werden Extraktions-Nadeln verwendet, die Grafts in einer Größe von 0.5 mm bis 1 mm entnehmen können. Vor dem Verpflanzen erfolgt eine Prüfung auf die Gesundheit der Gruppe. Bis zur Implantation werden die Transplantate in einer Nährlösung aufbewahrt. Anschließend transplantiert der Arzt die follikularen Einheiten in die kahlen Kopfareale.Die Follicular Unit Extraction (FUE), die Gewinnung follikularer Einheiten, bezeichnet die Entnahme, die Zwischenlagerung (Storage) und die Implantation (Insertion) follikularer Einheiten (FU). Die Einheiten sind natürliche Gruppierungen von ein bis vier (in seltenen Fällen auch fünf) Haaren. Diese Methode zählt zu den zurzeit modernsten Möglichkeiten der Haarverpflanzung. Sie ist nicht nur moderner als die Streifentechnik, sondern auch sanfter, da in präziser Arbeit die Haarfollikel in Form von follikulären Einheiten (FUs) einzeln entnommen werden.
Großer Vorteil ist, dass die Entnahmestelle nicht genäht werden muss, sie verschließt sich selber noch am selben Tag. Nach der Operation können etwa eine Woche kleinere Krusten sichtbar sein. Auch wenn der Verbleib kleiner punktförmiger Narben wahrscheinlich ist, sind diese aber mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Ein weiterer großer Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit, auch Körperhaare zu transplantieren. Bei der Transplantation von Körperhaaren muss allerdings beachtet werden, dass diese meist eine andere Struktur und Farbe als Kopfhaare haben. Nachteil der FUE-Methode ist der erhöhte Zeitaufwand bei der Einzelentnahme. Der Arbeitsaufwand für solche eine Behandlung ist sehr intensiv. Für die Verpflanzung von 1000 Grafts kann ein ganzer Arbeitstag eingerechnet werden.